Warum wir jetzt neue Strategien brauchen

Der große Zeitenwandel steht bevor

Nach 10 Jahren Aufschwung seit der Lehman-Krise könnte man meinen, dass ein ganz normaler Konjunkturabschwung bevorsteht. Die restriktive Handelspolitik der US-Administration, das Gezerre um den Brexit, die Krise der Automobilindustrie und die Altersdemographie in Deutschland mit immer mehr Rentnern und deutlich weniger Berufsanfängern stellen schon alleine genügend Wachstumsbremsen für die deutsche Wirtschaft dar. Doch mit den historisch gewaltigen Herausforderungen der Klimakrise kommt eine völlig neue Ära auf uns zu. Wachstum wird immer mehr als irreparable Ressourcenvertilgung und gesteigerter Verbrauch angesehen.

Das Bruttoinlandsprodukt als Wohlstandseinheit hat noch nie Sinn gemacht

Alle Güter und Dienstleistungen, die innerhalb von einem Jahr in einer Volkswirtschaft produziert werden, bestimmen als Bruttoinlandsprodukt den Grad unseres Wohlstandes. Die meisten führenden Politiker werden nicht müde, die Steigerung des BIP sich auf die Fahne zu schreiben und Wachstum als das Non-Plus-Ultra für die Wirtschaftspolitik zu verkünden. Doch was ist das für eine Wohlstandswährung, wenn Klinikaufenthalte, Umweltkatastrophen und Massenkarambolagen zur Steigerung unseres Inlandsproduktes beitragen, während gesundes Heilfasten, artgerechte Tierhaltung und Gesundheitsprofilaxe das Wachstum abschwächen. Deutschland als eines der wohlhabendsten Länder hat immer mehr chronisch und psychisch Kranke. Krankenhäuser und Kliniken gehören mittlerweile zu den größten Arbeitgebern im Lande. Immer mehr prekäre Arbeit und modernes Sklaventum treiben die Schere zwischen arm und reich auseinander. Die Illusion eines unendlichen Wachstums auf einem Planeten mit begrenzten Ressourcen hat ausgedient. Angesichts der ständig steigenden Temperaturen mit immer mehr Trockenheit und extremen Wetterkapriolen gehen auch Leugnern der Klimakatastrophe die Argumente aus.

Neues Strategien in der Klimakrise

Eine Klimasteuer wird die Geschäftsmodelle verändern

Auch wenn sich noch viele etablierte Politiker eine Klimasteuer verhindern wollen und darauf hoffen, dass die Bevölkerung bei drohenden Mehrausgaben für das Klima wieder an althergebrachte Wachstumsparolen glaubt, so hat sich doch auch im Rahmen der „Fridays for Future“-Bewegung ein verändertes Bewusstsein gebildet. Jedes Unternehmen, das die Generation X, Y und Z als Kunden und als Mitarbeiter gewinnen möchte, muss sich Fragen um ihre Strategie zur Nachhaltigkeit gefallen lassen. Man muss klar und deutlich kommunizieren, welchen Nutzen man für die Gesellschaft bietet und wie man dazu beiträgt, den Klimawandel positiv zu beeinflussen. Wer immer noch auf Massenproduktion, Wegwerf-Produkte und Schadstoffentsorgung auf Kosten der Allgemeinheit setzt, wird früher oder später Opfer der öffentlichen und sozialen Medien. Besonders die Lobbyisten der Großkonzerne müssen sich vor viralen Shitstorms in Acht nehmen. Die Klimasteuer wird kommen und viele Märkte kräftig durcheinanderwirbeln. Der übliche Ruf vieler Unternehmer nach Rücknahme restriktiver Maßnahmen wegen Arbeitsplatzgefährdung wird angesichts der verfehlten Klimaziele ins Leere gehen. Statt „Weiter-So-Wirtschaftspolitik“ und Lobbyismus hilft jetzt nur eine radikale Veränderung des eigenen Geschäftsmodells.

Der vorausschauende Unternehmer verändert jetzt seine Strategie

Die Neupositionierung eines kompletten Unternehmens stellt sich bei unseren Workshops auch bei kleinen und mittelständischen Firmen immer wieder als eine längerfristige Maßnahme dar. Viele Firmenchefs unterschätzen die Anlaufzeit, bis die komplette Belegschaft mitgenommen werden kann und neue Zielgruppen mit den veränderten Produkten und Dienstleistungen gewonnen werden können. Da Performance-Werbung, wie Anzeigen, Mailings, Außenwerbung, Messen usw. immer weniger wirken und das von uns präferierte Content-Marketing erst zeitversetzt auf fruchtbaren Boden fällt, sollte man heute nicht Monate, sondern eher Jahre einplanen, bis man von neuen lukrativen Stammkunden profitiert. Aufgrund des Angebotsdschungels, der vielfältigen Kommunikationskanäle und der großen Verunsicherung von großen Teilen der Verbraucher dauern die Entscheidungen für größere Investitionen immer länger. Der Weg zum Experten-Status erfordert von jedem Protagonisten einen ganz langen Atem. Deshalb ist jetzt, sofort und unverzüglich der beste Moment, um auf die kommenden Entwicklungen zu reagieren. Die Ausrede, es gehe halt erst im nächsten Winter, Frühling, Sommer oder Herbst kann angesichts der Dramatik der Veränderungen nur als Zaudern und Zögern aufgefasst werden, das jedem Unternehmen teuer zu stehen kommen kann. Wenn ein Flächenbrand droht, ist die langfristige Planung einer Sprinkleranlage die falsche Maßnahme.

Neues Strategien in der Klimakrise

Es schläft sich besser mit einem Plan B

Wir hören immer wieder: „Das wird alles nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird“ oder auf Kölsch: „Et hätt noch immer jot jejange“. Selbst wenn sich in den nächsten weiteren 10 Jahre sich absolut nichts ändern sollte, wogegen jegliche menschliche Vernunft sprechen würde, so ist es doch immer ein gutes Gefühl, einen Plan B in der Schublade liegen zu haben. Diese Alternative scheinen momentan viele Branchen eben nicht auf dem Schirm zu haben. Automobilzulieferer, Werkzeugbauer, metallverarbeitende Betriebe und alle, die am Verbrennungsmotor mit produzieren oder Technologien zur Verfeuerung von fossilen Brennstoffen herstellen, sollten sich schon mal warm anziehen. Doch nicht nur bei Produktspezialisten drohen Gefahren. Jedes Produkt und jede Dienstleistung, die sich im Rahmen einer Internet-Plattform digitalisieren lässt, könnte früher oder später durch disruptive Geschäftsmodelle substituiert werden. Es lohnt sich deshalb umso mehr, den Wandel von einem Produktspezialist zu einem Zielgruppenspezialist im Rahmen einer Positionierung einzuleiten. Denn Produkte kommen und gehen, Zielgruppen mit ihren Problemen, Wünschen und Zielen werden auch in der Zukunft bestehen, mit oder ohne Klimakrise. Wenn auch alles anders kommen sollte und die großen Herausforderungen der Menschheit sich auf wundersame Weise lösen ließen, so würden Sie doch garantiert besser mit einem guten Plan B schlafen können.

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Thomas Mohr

Hallo, ich bin Thomas und in den über 30 Jahren als Geschäftsführer habe ich tagtäglich mit Themen zu tun, die sicherlich auch andere Führungskräfte interessieren. Deshalb möchte ich mein Wissen über Personal, Strategie und Positionierung gerne weitergeben und somit anderen Unternehmern einen echten Mehrwert bieten.
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